Schwierige Akkorde auf der Gitarre – was tun?
Immer wieder mal werde ich gefragt: “Wie kann ich mir schwierige Akkorde am besten einprägen, wie lerne ich sie?”. Genau um diese sogenannten “schwierigen” Akkorde geht es im heutigen Video. Ich werde dir 2-3 einfache, aber nützliche Tricks zeigen, wie du sogenannte “schwierige” Akkorde relativ schnell und locker reinbekommst. Ich bin persönlich der Meinung, dass es keine “einfachen” und “schwierigen Akkorde gibt. Ich betrachte sie lieber als “Akkorde die wir uns nicht so gewohnt sind”. Unter gewohnten Akkorden kann man all jene Akkorde verstehen, die man schon gut kennt, offene Akkorde, jene Akkorde die wir schon so oft regelmässig gespielt haben, dass sie uns in Fleisch und Blut übergegangen sind. Sobald jedoch Akkorde hinzukommen die man sich nicht wirklich gewohnt ist aus dem praktischen Alltag (Slash-Akkorde u.a.), interpretiert man nicht selten eine Schwierigkeit in solche Akkorde hinein, die eigentlich gar nicht vorhanden ist. Wurde ein Akkord jedoch innerlich einmal als “schwierig” definiert, traut man sich die Umsetzung und Beherrschen dieses Akkordes unbewusst auch weniger zu. Ich will dir helfen diese oftmals selbstgemachte Barriere einzureissen, um den Umgang mit schwierigen Gitarrenakkorden aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, DEMO (Beispiel E, E/G#).
Position halten – den schwierigen Akkord 20-30 Sekunden aufsetzen und halten
Greife den Akkord den du schwierig findest auf dem Griffbrett und halte diese Position einfach mal für 20-30 Sekunden. Gib deinen Fingern und deinem Muskelgedächtnis die nötige Zeit um sich an das Griffbild zu gewöhnen. Warum Muskelgedächtnis? Unsere Muskeln haben eine Art Gedächtnis. Das ist sehr gut dort zu beobachten, wo du etwas quasi “blind” und auswendig spielen kannst. An solchen Stellen/Passagen machst du dir weder im Kopf noch in den Fingern Gedanken darüber, wie etwas gespielt oder gegriffen wird, es passiert einfach; dein Muskelgedächtnis hat sich den Ablauf, die Position gemerkt und abgespeichert. Löse den Griff hin und wieder und versuche, ihn so präzise und schnell wie möglich wieder aufzusetzen. Du kannst das bequem vor dem Fernseher, auf dem Sofa oder wo auch immer tun. Lege deine Finger in die Position des Akkordes und lass sie einfach dort liegen. Wenn es dir hilft, kannst du (zum Beispiel auf dem Flohmarkt) auch eine einfache, alte Gitarre kaufen für ein paar Euros und den Hals vom Korpus abschrauben, so dass du lediglich einen einzelnen Hals zur Verfügung hast mit welchem du üben kannst zuhause; so brauchst du nicht immer die Gitarre als Ganzes zur Hand zu nehmen für den Zweck dieser Übung.
Kombiniere den neuen Akkord mit einem Akkord, den du schon gut beherrschst
In diesem meinem Beispiel hier kannst du als Idee den offenen A-Akkord nehmen und in im Wechselspiel kombinieren mit E/G#, oder welchen Akkord du auch immer wählst. Spiele die beiden Akkorde hin und her, so lange du willst und magst, bis sich der (ehemals) schwerige Akkord gar nicht mehr so schwierig anfühlt und du Sicherheit entwickelst. Du wirst staunen wie rasch sich neue, schwierige Akkorde auf diese Art und Weise sehr einfach ins eigene Repertoire einfügen und verinnerlichen lassen.
Setze bei Akkordwechseln immer alle Finger gleichzeitig auf – nicht nacheinander
Das ist ein kleines, aber ganz wichtiges Detail. Wenn du im Akkordwechsel spielst, versuche jeweils das Griffbild des Akkordes quasi “in der Luft” vorzuformen und dann alle Finger gemeinsam aufzusetzen, so gut das eben geht. Wenn du das regelmässig und bewusst zu vollziehen versuchst wird das deinem Spiel und deinem Klang insgesamt sehr zugute kommen. Ich hoffe diese Tips sind insofern wertvoll für dich, dass du 2-3 Möglichkeiten zur Hand hast die Schwierigkeit aus gewissen Akkorden heraus zu nehmen, sie etwas weniger schwierig zu sehen. Gerade auf der psychologischen Ebene ist es wichtig, dass wir uns lösen von der Vorstellung, manche Akkorde seien schwieriger als andere.
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