Zwei häufige Fallen bei der Improvisation im Blues
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Zwei Fallen bei der Improvisation im Blues

Danke dass du wieder reinschaust zum heutigen Video. Ich hab dir im vorausgegangenen Video 3 Schlüssel aufgezeigt, die dir eine Hilfe sein können beim Einstieg zu deiner Improvisation im Blues. In diesem Video präsentiere ich dir zwei häufige Fallen (sog. Stolpersteine) in die du an gleicher Stelle tappen kannst – in der Hoffnung, dass du diese Fallen vermeidest.

Falle 1 – „Du hast dich verloren – du hast keine Struktur mehr“

Du improvisierst und du verlierst dich, du hast die Struktur aufgegeben und folgst nicht mehr einer gewissen Vorgabe. Gerade wenn man experimentiert geschieht das sehr schnell, deshalb ist es sinnvoll das Experimentieren vom Improvisieren zu trennen. Improvisiere zu Beginn immer mit dem Tonmaterial das du beherrscht, Experimentieren ist dann wieder ein anderes Feld. Es ist sinnvoll, wenn du versuchst zu Beginn nicht zu viel auf einmal „rein zu packen“, dafür verlierst du dich dann auch weniger. Jeder Song den du spielst oder zu dem du improvisierst, besteht aus einer Harmonie und/oder einer Melodie; dieser willst du in der Improvisation versuchen zu folgen.
Wenn du professionellen Gitarristen zuhörst stellst du fest, dass sie sich in der Improvisation nicht irgendwo in einer Sackgasse verlieren. Sie folgen bei aller Freiheit einer klaren Struktur, sie spielen Song-dienlich. Da willst du auch hin und es macht Sinn, dies von Beginn weg anzustreben. Wenn du während dem spielen feststellst dass du dich irgendwo verloren hast oder das du unkontrolliert ausgebrochen bist, dann brich ab, mach eine Pause und beginne etwas später noch einmal von vorne. Es hilft der Entwicklung, wenn man sich nicht verliert beim spielen. Es spielt dabei keine Rolle, ob das zu Beginn vielleicht bloss 4-5 Töne sind mit denen zu improvisierst, denn das geht schon wunderbar; aber versuche dich um keinen Preis zu verlieren.

Falle 2 – „Du spielst zu viel, machst keine Unterbrüche“

Nicht selten verfällt man dem Denken, dass – je mehr Töne ich spiele, je mehr sagt das aus über meine Improvisationfähigkeit; aber das ist ein Trugschluss. Bei der Improvisation geht es nicht um die Anzahl der gespielten Töne, sondern es geht darum dass du etwas sagst, dass du etwas aus dir heraus spielst und am besten machst du das zu Beginn mit „musikalischen Sätzen“. B.B. King hat schon immer gesagt: „Ich sage (musikalisch) einen Satz hier, ich sage einen Satz da, dazwischen lasse ich viel Luft, das ist meine Art Blues zu spielen.“
Es ist wie bei einem Dialog mit einem anderen Menschen. In einem Dialog sagt man etwas, dann gibt man dem Gegenüber Raum um zu hören und zu verstehen und möglicherweise auch etwas darauf zu entgegnen, es ist ein Wechselspiel von Sprache und Stille. Musikalisch gesagt sollte man sich nicht permanent irgendwo verlieren auf dem Instrument. In einem Dialog verliert man sich für gewöhnlich auch nicht, so dass man plötzlich nicht mehr weiss worüber eigentlich gesprochen wird.
Versuche beim Improvisieren Unterbrüche zu machen, beginne mit kurzen Statements (Aussagen) und versuche in der Struktur des Songs (des Blues) zu bleiben, pass dein Spiel jenen Fähigkeiten an, über die du bereits verfügst. Das Wichtigste dabei: Mach immer wieder Pausen. Spiel etwas und dann lass auch wieder Raum für die Töne die du nicht spielst. Wenn du Zuhörer hast ist es auch für sie wichtig, dass sie den nötigen Raum (Pause) zwischen den Tönen und musikalischen Statements haben, um zu verarbeiten was du gespielt hast. Ich kenne Bluesmusiker die immer wieder betonen: „Die Musik besteht aus jenen Tönen die nicht gespielt werden.“ Es lohnt sich über diesen Satz nachzudenken. Ich mache dir Mut dir diese zwei Fallen immer wieder vor Augen zu führen um sie bestmöglichst vermeiden zu können.
Ich hoffe dieses Video ist wertvoll für dich, lass mich wissen wenn dir noch weitere Fallen und Stolpersteine der Improvisation im Blues vertraut sind. Kommentiere einfach das Video und lass mich wissen was deine Erfahrungen sind an diesem Thema.

„Bluesguitartube besitzt die Rechte für sämtlichen Inhalt in diesem Video. Die Hintergrundmusik stammt von Smartsound (https://www.smartsound.com) und ist weltweit Royalty Free.“

„Bluesguitartube has the copyright for all content used in this video. The background music comes from Smartsound (https://www.smartsound.com) and is royalty free worldwide.“
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