Grundlagen der Harmonics im Blues

Grundlagen der Harmonics im Blues

In diesem Video geht’s um Harmonics, die Art Klänge welche du soeben im Intro gehört hast. Wir wollen uns anschauen wie du diese Klänge erzeugen kannst und 2-3 Variationen abchecken wie du sie gut einsetzen kannst.
Wenn du einen Ton auf der Gitarre auf herkömmliche Weise produzierst, sei das als Einzelton oder als Akkord, entsteht der Klang für gewöhnlich dadurch, dass der Finger die Saite auf das Griffbrett drückt. Der Finger drückt die Saite auf das Griffbrett, wodurch der Ton beim nächst höheren Bundstäbchen erzeugt wird. Nehmen wir als Beispiel hier auf der A-Saite im 7. Bund den Ton E.
Der Harmonic-Ton wird nun dadurch erzeugt, dass man den Finger auf diesem Ton exakt über dem Bundstäbchen ganz sanft auf die Saite legt. Der Finger wird dabei nicht runtergedrückt auf das Griffbrett und die Saite berührt dabei das Bundstäbchen nicht. Es geht hier nicht um Druck des Fingers sondern darum, den Finger ganz sanft aufzulegen. Du kannst dazu jeden Finger benutzen, ich setze dafür gewöhnlich gerne meinen Mittelfinger ein.

Harmonics können auf allen Saiten gespielt werden

Bleiben wir dazu gleich mal im 7. Bund und so bieten sich einem zwei Möglichkeiten. Entweder man tipt mit dem Finger jede Saite einzeln an, oder aber man legt den Finger gleich über sämtliche sechs Saiten, exakt über dem Bundstäbchen.
Ich empfehle, am Anfang die Harmonics in den Bund 7, 12 und 19 zu üben. Es gibt daneben noch zahlreiche „Sweet Spots“ die sich für Harmonic-Klänge eignen, zu Beginn ist es jedoch in diesen drei genannten Bundzahlen am einfachsten. Idealerweise beginnst du im 12. Bund, denn hier befindet sich exakt die Hälfte deiner Mensur (freischwingende Saitenlänge), somit du die schwingende Saite halbierst. Der 12. Bund eignet sich auch gut für den E-Blues, da hier die offenen Saiten E, B und hohe E-Saite oktaviert sind. Weiter eignen sich Harmonics gut bei Outros. Diese werden im Blues oftmals auf dem 9-er Akkord abgeschlossen, der Akkord E9 im 7. Bund eignet sich dazu vorzüglich; oder aber die Oktavierung desselben im 19. Bund.

Experimentiere mit diesen zwei Tools

1. Vibratohebel
Wenn du eine E-Gitarre hast, dann spiele die Harmonics und experimentiere mit dem Vibratohebel. Du darfst ihn ruhig kräftig einsetzen, man kann damit ganz schöne Sachen machen.
2. Pickup-Schalter
Experimentiere in unterschiedlichen Stellungen des Pickup-Schalters. Die Harmonics klingen natürlich auch in allen fünf Positionen des Pickup-Schalters verschieden.

Ein Trick von Stevie Ray Vaughan

Hier noch ein kleiner Trick den ich von Stevie Ray Vaughan abgeschaut habe. Im Song „Riviera Paradise“ beispielsweise setzt er diese Technik in etwa 10-12x hintereinander ein, klingt fantastisch. Du kannst die leere G-Saite über dem Sattel spielen (ziehen). Geh dafür mit dem Zeigefinger der linken Hand über den Sattel deiner Gitarre hinaus und ziehe dort leicht oberhalb an der G-Saite. Der erzeugte Klang wird möglicherweise nicht klassisch als Harmonic eingestuft, für mich klingt er jedenfalls wie ein Harmonic und wieder – im Einsatz mit dem Vibrato-Hebel ein fantastischer Klang. Wichtig bei diesem Trick = Pickup-Schalter auf Position 5 (Bridge-Pickup), auch das Volume sollte ziemlich offen sein dabei.

Wie du Harmonics üben kannst

– Übe langsam (Klang vor Geschwindigkeit)
– Lerne das sichere Handling zuerst auf jeder Saite einzeln und geh dann zu mehreren gemeinsamen Saiten über
– Experimentiere mit verschiedenen Fingern
– Das Wichtigste nochmal: KEIN DRUCK AUF DIE SAITE, LEDIGLICH GANZ SANFT AUFLEGEN.

„Bluesguitartube besitzt die Rechte für sämtlichen Inhalt in diesem Video. Die Hintergrundmusik stammt von Smartsound (https://www.smartsound.com) und ist weltweit Royalty Free.“
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