Klaue so viel du kannst

Klaue so viel du kannst

Was passiert, wenn du so viel wie möglich klaust? Mit „Klauen“ meine ich nicht, dass du in den ALDI rennst und dir aus den Regalen einfach so viel wie möglich in die Taschen stopfst, sondern wir sprechen von „Musik klauen“, Riffs, Licks und Läufe übernehmen. Darum, klaue so viel du kannst!

Als ich mir Gedanken gemacht habe über dieses Video, kam mir immer der Candyshop in den Sinn. Im Candyshop hat es unzählige Behälter mit Süssigkeiten drin. Du kriegst einen Handschuh, einen Riesenlöffel und ne Tüte, da füllt man sich dann rein was man halt gerade so braucht. Nachdem du bezahlt hast, kannst du die Tüte verzehren, eine Riesenauswahl an diversen Süssigkeiten.

Jeder Gitarrist klaut seit jeher Riffs, Licks und Läufe. Was bedeutet das? Du hast Lieblingsmusiker die du dir anhörst, manches gefällt dir enorm gut. Du beginnst, diese Dinge nach zu spielen und versuchst so nahe wie möglich an das Original ran zu kommen. Hast du das geschafft, ja dann hast du ein Riff „geklaut“ und du integrierst es in dein eigenes Repertoire,

Jeder Gitarrist tut das. Es ist jedoch wichtig, dass du nicht dort stehen bleibst und ausschliesslich kopierst, weil sonst bleibst du genau das – eine Kopie! Du willst diese Dinge integrieren in dein eigenes Spiel und mit der Zeit lernen, daraus dein eigenes Repertoire zu formen und es mit deiner Art zu spielen zu ergänzen.

Nehmen wir Jimi Hendrix als Beispiel: Jimi hat unglaublich viel übernommen von BB King, Muddy Waters und Elmore James und erstaunlicherweise auch von Georg Friedrich Händel. Würde man nicht denken, ist aber so gewesen. Jimi hat alle diese Einflüsse verarbeitet, gepaart mit seiner individuellen Gabe und formte daraus seine Musik. Zu einem späteren Zeitpunkt haben das andere Gitarristen wieder übernommen. Stevie Ray Vaughan beispielsweise hat stets Jimi Hendrix als seine grösste Inspiration genannt. In Stevie’twere Spiel kannst du unglaublich viel Hendrix raushören und trotzdem war er nie eine Kopie von Hendrix. Später geht Stevie’twere Style weiter an Kenny Wayne Shepherd, der seinerseits Stevie Ray Vaughan als seine grösste Inspiration bezeichnet, wobei du auch bei Kenny wieder Hendrix raushören kannst. Wer kommt nach Kenny Wayne Shepherd. Vielleicht du? Vielleicht bist du der Nächste, der all das miteinander kombiniert und daraus etwas Neues macht.

Ein geschultes Ohr wird anhand deines Spiels hören können, wer dich massgeblich inspiriert hat. Es ist phantastisch, einem Gitarristen zuzuhören und zu entdecken, wer ihn – aufgrund seines Stils – am stärksten beeinflusst hat, wobei er trotzdem nicht wie eine Kopie klingt, nein, er ist ein Original, weil er es versteht, das Gelernte mit seinem eigenen Stil zu kombinieren.

Hör dir viel Blues an. Klaue so viel du kannst, integriere und nimm all das Gute auf in dein eigenes Spiel.

„Bluesguitartube besitzt die Rechte für sämtlichen Inhalt in diesem Video. Die Hintergrundmusik stammt von Smartsound (https://www.smartsound.com) und ist weltweit Royalty Free.“

„Bluesguitartube has the copyright for all content used in this video. The background music comes from Smartsound (https://www.smartsound.com) and is royalty free worldwide.“

 

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